Netzwerkaufbau
Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich im wesentlichen mit den informellen, den persönlichen Netzwerken. Die Basis beim Aufbau eines Netzwerkes ist, Spaß am Kennenlernen von Menschen zu haben, neue
Kontakte zu knüpfen und Fäden zu spannen, Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten anderer Menschen zu erfahren. Extrovertiertheit ist für den Aufbau eines Netzwerkes nicht unbedingt ein Muß. Es bietet zwar deutliche
Vorteile, wichtig ist nur, daß jeder seinen eigenen Stil findet um beim Netzwerken erfolgreich zu sein. Entscheidend ist häufig der Zeiteinsatz, den man in das Netzwerk für eine Etablierung und für die Pflege investiert.
Gelegenheiten zur Erweiterung seines eigenen Netzwerkes (oder die Integration in ein vorhandenes) gibt es viele, auch neben konkreten Projekten des eigenen Jobs. Man muß nur die Augen aufhalten und stets
aktiv zum Aufbau oder für seine Integration beitragen:
Verschiedenste Gelegenheiten in der Firma
Interessante Projekte der Kollegen
Dienstreisen
Messen, Kongresse, Tagungen, Seminare
Vereine
Parties und Feiern
Gelegenheiten in der Bahn, im Flugzeug und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln
Man sollte keine Möglichkeit auslassen, weil man ja nie wissen kann, was sich aus einem am Anfang eher harmlosen Kontakt entwickeln kann. Deshalb darf man sich am Anfang nicht nur von Sympathie
leiten lassen. Sympathie bzw. Antipathie auf den ersten Blick ist lediglich ein Vorurteil, von dem wir uns nicht einnehmen lassen sollten.
Nach Möglichkeit sollte man in mehreren Netzwerken präsent sein und versuchen, diese systematisch aufzubauen und zu verflechten. Eine gewisse Selbstdisziplin ist hierbei unerläßlich mit der Phasen eigener
Faulheit und Bequemlichkeit überwunden werden können.
Unverbindliche Kontaktaufnahme Die Arbeit an der Erweiterung eines Netzwerkes beginnt stets mit einer unverbindlichen
Kontaktaufnahme. Hier ist vor allem Kreativität gefragt. Wer auf tolle Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme wartet, verschwendet seine Zeit. Man sollte grundsätzlich jede sich bietende Möglichkeit nutzen, Kontakte zu knüpfen. Es sind dennoch bestimmte Regeln einzuhalten. Selbst wenn man bei der
Kontaktaufnahme ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, sollte man nie gleich mit der Tür ins Haus fallen. Zunächst gilt es ein Gespür für andere Personen zu entwickeln
und auf diese einzugehen. Man selber steht erst an zweiter Stelle und auf Monologe über sich sollte verzichtet werden. Vor und während des Gesprächs sollte man sich
in den Partner versetzen und die Situation aus seinem Blickwinkel sehen, z.B.
Wie fühlt sich der Partner gerade?
Störe ich vielleicht gerade und sollte lieber zu einem anderen Zeitpunkt die Initiative ergreifen?
Was ist sein augenblickliches Interesse?
Über was möchte er sich unterhalten?
Der erste Eindruck beim Gegenüber zählt, und daher sollte man den nie vermasseln. Eine optimistische und offene Art und Weise, auf den anderen zuzugehen, kann dazu beitragen.
Nicht zielorientiert erscheinen, das würde nur eine abwehrende Haltung wecken. Man sollte immer aus Interesse am Anderen Kontakte aufnehmen. Fachliche Kompetenz beim Gegenüber ist dabei nicht
zwingend nötig. Vielmehr gilt es Gemeinsamkeiten herauszufinden, auf denen eine zukünftige Partnerschaft gestellt werden kann. Deshalb können Hobbys und Interessen für Kontaktaufnahmen
ebenso wichtig sein und geben als Thema erinnerungswürdige Gespräche ab. Um selber auf ein Hobby angesprochen zu werden muß man nur dafür sorgen, daß dieses bekannt wird. Gelegenheiten gibt es ab jetzt genug!
Für eine erste Kontaktaufnahme sollten immer eigene Visitenkarten mit Adresse, Telefonnummer und Emailadresse vorliegen. Aber auch hier gilt, nicht mit der Tür ins Haus fallen und diese erst nach einer
interessanten Unterhaltung überreichen - natürlich ganz unverbindlich und nicht aufdringlich. Die Bereitschaft diese mit einer interessanten Unterhaltung zu verbinden ist so vielfach größer.
Eines sollte man nicht vergessen: Ein Übereifer beim Sammeln von langfristigen Kontakten führt alleine nicht zum Ziel. Das eigene Zeitbudget für die Pflege dieser Verbindungen ist nun einmal endlich und
begrenzt und sollte nur gut geplant eingesetzt werden. Nach einer ersten Kontaktaufnahme kann man sich nach einer kurzen Zeit durch einen Anruf oder eine
Email in das Gedächtnis des Gesprächspartners zurückrufen. Ein möglicher Grund kann ein Dankeschön für das interessante Gespräch sein oder zusätzliche Informationen, die zu dem Thema des geführten
Gesprächs passen. Vielleicht gibt es auch einen Grund, das Thema über die unverbindliche Kontaktaufnahme hinaus zu verlängern?
Übung macht den Meister Für viele wird diese Website eine erste Berührung mit dem Thema Networking sein, und viele werden sagen: "Ja, das muß ich auch
machen. Das ist ja ganz einfach!". Ist es aber nicht! Wie alles im Leben muß man sich auch diese Fähigkeit (mehr oder weniger hart) erarbeiten und sich (wie allgemein beim
Selbstmanagement) in kleinen Schritten herantasten. Wenn man mit dem Netzwerken nicht so recht vertraut ist, kann man am Anfang auf Qualität verzichten und einfach nur versuchen, möglichst viele
Kontakte zu knüpfen. Mit der Zeit bekommt man Übung darin, entwickelt sein eigenes Gespür und die Qualität der Kontaktaufnahme steigt von selbst.
Das Netzwerk nutzen Der positive Nutzen eines Netzwerkes kann sich auf vielerlei Art und Weise darstellen und hängt letztendlich mit den persönlichen Zielen zusammen, die
dem Netzwerk dienen sollen. Basis der Vorteile ist das (virtuelle) Team des Netzwerkes, in dem ein ständiger Informations- und Leistungsfluß stattfindet. Folgende Liste gibt einige Beispiele, von denen einige auch schon vorher
kurz angeschnitten wurden:
In einem Netzwerk kann Information schnell beschafft und verteilt werden
In einem Netzwerk kann man Unterstützung bei Problemen bekommen
In einem Netzwerk gibt es eine hohe Kreativität und einen großen Ideenfluß
Der eigene Horizont wird erweitert
Der eigene Job wird vielfältiger und abwechslungsreicher
Der eigene Job kann im Netzwerk effektiver gestaltet werden
Berufliche Kontakte können auch zu privaten werden
Durch die Vielzahl an Netzwerkpartnern kann leicht mit Entscheidern und Meinungsträgern Kontakt aufgenommen werden
Ein Netzwerk kann zur Förderung der Karriere eingesetzt werden
Wer über vielfältige Kontakte verfügt, macht sich über seine Fähigkeiten hinaus besonders für potentielle neue Arbeitgeber interessant. Eine Kooperation macht sich für beide Seiten bezahlt, da
ein potentieller neuer Arbeitgeber quasi die Kontakte und das Netzwerk (oder einen Teil daraus) mit übernimmt
Für ein gut funktionierendes Netzwerk sollte man folgenden Aspekt nie aus den Augen verlieren: So wie man selbst die Vorteile eines Netzwerkes nutzt, sollte man auch den Netzwerkpartnern die Chance
bieten, einen ähnlichen Profit aus dem Netzwerk zu ziehen.
Noch ein Abschlußwort zu den Gefahren, die in einem Netzwerk liegen können. Als liebenswürdiger Mensch in einem Netzwerk sollte man nie aus den Augen verlieren, daß man leicht ausgenutzt werden
kann. In Situationen, die zu dem eigenen Lasten gehen, sollte man ein deutliches Nein sagen, jedoch im Sinne des Netzwerks niemals ohne eine Begründung.
Nachdem die Grundprinzipien bekannt sind, ein Netzwerk aufzubauen und einige Hinweise gegeben wurden worin ein Nutzen liegen kann, soll es im folgenden um die Kommunikation in einem Netzwerk und dessen Pflege gehen.
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